Akupunktur

Die Akupunktur ist eine der ältesten Therapieform der Menschheit. Sie entstammt der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und hat sich aus Erfahrungen und Beobachtungen chinesischer Ärzte seit beinahe 3000 Jahren entwickelt.


Begriffe wie Yin und Yang, das “Qi“ und die fünf Elemente haben noch heute eine Relevanz für den „ganzheitlichen“ Ansatz bei Diagnostik und Therapie in der TCM.



Yin und Yang sind als polare Kräfte definiert, die jedem Menschen innewohnen. Im gesunden Körper sind diese Kräfte im Gleichgewicht und bilden eine Einheit, wie auch das Symbol verdeutlicht. Ein Ungleichgewicht kann durch äußere Einflüsse wie Krankheit, Kälte, Hitze, Nässe, Trockenheit, Wind, Schlafmangel, Kummer und sogar Freude, aber natürlich auch durch Missbrauch von z. B. Alkohol oder Nikotin entstehen.

Die Akupunktur soll das gestörte Gleichgewicht wieder herstellen, sofern noch kein bleibender Schaden eingetreten ist. Ein solches Ungleichgewicht drückt sich bei jedem Menschen anders aus: Manche bekommen eine Erkältung, andere Rückenschmerzen, Migräne, Bauchbeschwerden oder Schlafstörungen, manche beginnen mehr zu trinken oder zu rauchen.


Die Grundlage der 5-Elemente-Lehre beruht auf der Theorie, dass Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser in enger Beziehung zueinander stehen. Über die fünf Elemente finden wir in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) einen Zugang zum menschlichen Organsystem.

Durch den gezielten Einsatz von dünnen Nadeln an sorgfältig ausgewählten Akupunkturpunkten sollen „blockierte“ Energien, also Blockaden im Qi-Fluss, im Körper wieder frei fließen können, wodurch es zu Entspannung u. a. auch der Muskulatur, Schmerzfreiheit und Verbesserung behinderter Stoffwechselfunktionen sowie der Durchblutung kommt. Akupunktur wird als Regulationstherapie angesehen, mit der sich viele funktionelle, vegetative, nervöse und schmerzhafte Beschwerden behandeln lassen. Bei Stress oder akutsymptomatischen Leiden kann eine Linderung schon innerhalb weniger Minuten oder Stunden eintreten. Sind die Schmerzen chronischer Natur, braucht es etwas mehr Geduld: Oft tritt eine Linderung erst ab der 4. oder 5. Sitzung der Akupunktur ein.

Spezielle, sehr dünne sterile Einmal-Akupunktur-Nadeln werden in genau vorgegebene Punkte, die sich hauptsächlich auf den Meridianen des Körpers befinden, in die Körperoberfläche gestochen, etwa 0,5-2 cm tief, je nach Lokalisation.
Die Körpernadeln werden für 20-30 Minuten im Körper belassen und danach entfernt. „Dauernadeln“, die bei der Ohrakupunktur angewandt werden, können bis zu einer Woche im Ohr verbleiben und werden mit kleinen Pflastern geklebt.

Gelegentlich sind nach der Akupunktur kurzzeitig Rötungen oder blaue Flecken an den Einstichstellen zu sehen. Deutlich seltener kann es bei einigen Patienten zu Schwindel oder Kreislaufproblemen kommen. Gravierende Nebenwirkungen sind aber sehr selten.

Alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten einer klassischen Körperakupunktur. Akupunktur ist Kassenleistung bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, wenn die Schmerzen seit mindestens 6 Monaten bestehen.

Je Indikation besteht ein Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen innerhalb von maximal sechs Wochen und in begründeten Ausnahmefällen bis zu 15 Sitzungen innerhalb von maximal zwölf Wochen. Nach Abschluss einer Akupunkturbehandlung können Sie sich frühestens nach zwölf Monaten erneut behandeln lassen.

Im EBM und auch in der GOÄ ist die Erstattung der Akupunktur an streng begrenzte Diagnosen und Indikationsgebiete gekoppelt.

In einigen Fällen ist diese „Nadeltherapie“ genauso wirksam wie westliche Therapien. Grundsätzlich gilt aber: Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht „reparieren“, was bereits zerstört ist.

Bitte tragen Sie bei der Akupunkturbehandlung bequeme Kleidung, damit Sie sich nicht komplett ausziehen müssen.

Lassen Sie sich von uns beraten, ob und wann eine Akupunktur für Sie sinnvoll ist.